Was versteht man unter einer Hydrophobierung?
Der Begriff „hydrophob“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „wassermeidend“. Übertragen auf den Baubereich versteht man unter Hydrophobie die Eigenschaft, Wasser nicht eindringen zu lassen. Wird also ein Baustoff hydrophobiert, erhält er wasserabweisende Eigenschaften. Feuchtigkeit kann nicht mehr eindringen, so dass durch Wasser verursachte Schäden vermieden werden. Doch wie funktioniert das genau?
Das Prinzip der Hydrophobierung besteht darin, die Oberflächenenergie der mineralischen Baustoffe herabzusetzen. Wasser ist eine Flüssigkeit mit vergleichsweise hoher Oberflächenspannung, die von Oberflächen mit hoher Energie angezogen, von solchen mit niedriger Energie aber abgestoßen wird. Moderne Hydrophobierungsstoffe sind Silane. Diese sind sogenannte Zwittermoleküle, die einen wasserabstoßenden und einen wasseranziehenden Teil besitzen. Die wasseranziehende Seite des Moleküls stellt die Verbindung zur mineralischen Baustoffoberfläche her. Dadurch entsteht eine neue, hydrophobe Oberfläche.
Da Silane Flüssigkeiten mit sehr kleinen Molekülen sind, werden sie vom Porensystem des Baustoffs aufgesaugt. Dadurch wird der Baustoff bis in die Tiefe imprägniert. Obwohl die Hydrophobierung an sich unsichtbar ist, wird ein so behandelter Baustoff derart wasserabweisend, dass beispielsweise Regenwasser selbst in kleinere Risse nicht mehr eindringen kann.